Single und glücklich. Manchmal echt.

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Ich muss mich einsam fühlen, denn ich bin 30, Single, Berlin.
Scheiße, mir geht’s aber ganz gut.
Irgendetwas mache ich falsch.

Jeder Text zum Thema
Liebe will mich zur Weihnachtszeit ins Tal der Depression ziehen.

Mir geht’s aber wie immer um diese Zeit. Ich bin bei meiner Familie. Alles ist gut.
Aber scheinbar bin ich mit meinem Okaysein allein. Also wieder Single.

Warum sollte ich mich gerade an Weihnachten, wenn man unter denen ist, die einen bedingungslos lieben – einsam fühlen? Ben, Lars und Timo sind weg. Aber die Familie, das sind die, die immer geblieben sind.

Und stellt Euch vor:
Ich bin Single und mir geht es nicht nur gerade ganz ok, sondern ich bin manchmal sogar glücklich!
Und ich bin Single und manchmal auch traurig.

Vorher war ich vergeben und manchmal glücklich.
Und ich war vergeben und manchmal auch traurig.

Als Single sind wir für unser eigenes Glück verantwortlich.
Sind wir vergeben, machen wir andere dafür verantwortlich.
Und das ist dann der Grund, warum Beziehungen scheitern.

Klar wäre es schön, wenn er unter dem Tannenbaum und auch während
des Feuerwerks seinen Arm um mich legen würde, und mir wie 2009 zum
ersten auch dieses Mal zum x-ten mal sagen würde, dass er mich liebt.
Wird er aber nicht machen.
Also warum soll ich es wollen, wenn er das dieses Jahr einer anderen sagt?
Also will ich es doch einfach nicht.

Es ist gut, dass er seine Arme schon so schnell um eine andere legt.
Denn sonst würden wir Single-Frauen jetzt immer noch hoffen.
Und ihn lieben statt uns.
Und wir haben es doch verdient.

Wir können endlich aufhören zu hoffen.
Hören wir endlich auf.

Und fangen wir endlich an.
Fangen wir an.
Zu lieben.
Uns.

IHR, falls es Euch unglücklichen Singles wirklich gibt:
Single bedeutet nicht einsam. Sondern allein. Und allein heißt einfach nur nicht zu zweit. Ihr seid immer noch ganz, nicht halbiert.

Ihr werdet Euch nach dieser Zeit noch zurücksehnen.
Er trinkt den Jackie-Cola jetzt mit seiner Neuen. Na, und? Wir haben jetzt die ganze Flasche für uns alleine und trinken Whiskey pur.
Warum könnt Ihr nicht auch Euer Leben in großen Schlucken genießen?

Fliegt auf die Malediven! Dahin wollte er doch eh nie mit, weil das Reiseziel ihm zu lahm war.
Färbt Euch die Haare blond, aber nicht, weil es ihm gefällt, sonder weil es Euch gefällt.
Macht endlich den Trip im alten VW-Bus. Die Begeisterung für die 70er hatte er eh nie mit Euch geteilt.
Kauft Euch endlich eine Katze als Haustier, denn eine Katzenhaarallergie habt IHR ja nicht.

Trinkt endlich den Whiskey in großen Schlucken. Allein. Genießt ihn. Ihr werdet ihn früh genug wieder teilen. Genauso wie das große Bett, die Couch, das Bad, die Chips, das Bier.

Genießt es doch einfach.

Wenigstens ein bisschen.
Wenigstens manchmal.
Wenigstens kurz.
So bis fünf vor zwölf an Silvester.
Und ab fünf nach zwölf.
Euch zuliebe.

18 Kommentare

  1. “Als Single sind wir für unser eigenes Glück verantwortlich.” Stimmt.

    Ich muss noch einen Satz hinzufügen:
    Auch in einer Beziehung ist man immer noch für sein eigenes Glück und seine eigenen Bedürfnisse verantwortlich – das ist eine Kunst, die nicht jeder versteht…
    Deshalb ist es manchmal wichtig, auch Single oder allein zu sein. Nicht aneinander zu kleben wie zwei Bonbons. Freiraum für sich zu schaffen.
    Alleine sein heißt, mit sich selbst zu sein. Setzt voraus, man mag sich selbst :-) Davor haben manche Menschen Angst. Singles dürfen/müssen sich dieser Situation gezwungenermaßen stellen.

    Alles hat seine Vor- und Nachteile. Aber man selbst ist immer noch für sein eigenes Glück verantwortlich – ob mit oder ohne Partner.

    Liebe Grüße,
    Julia

    • Hallo Julia,

      Schön, dass du es noch einmal auf den Punkt gebracht hast.
      Genauso habe ich es ja auch geschrieben:

      Als Single sind wir für unser eigenes Glück verantwortlich.
      Sind wir vergeben, machen wir andere dafür verantwortlich.
      Und das ist dann der Grund, warum Beziehungen scheitern.

      Viele stürzen sich in eine Liebe, damit jemand anderes sie glücklich macht. Sie geben die Verantwortung ab – von vornherein oder nach und nach im Laufe der Beziehung.
      Aber man ist immer selbst für sein Glück verantwortlich. Das hat nichts mit dem Beziehungsstatus zu tun.
      Wir verstehen uns ;)

  2. mmh, mir gehts auch gut als Single manchmal auch besser als noch mit Partner. Ich finde es schwierig in Beziehungen bei sich zu bleiben. Manchmal fehlt es mir Dinge mit jemand zu teilen, das könnten aber oft auch Freunde sein (die einen verstehen und Zeit haben etc.) Sylvester finde ich trotzdem den schlimmsten Abend des Jahres (als Single) und ohne Freunde die eine ähnliche Wellenlänge zu dieser Feier haben und in der Nähe wären seufz.

    • Oh nein, felsenfein! Aber es ist doch nur ein Abend. Man sollte ihm nicht mehr Raum gewähren als die paar Stunden, die er hat.
      Weisst Du jetzt, wo und wie Du feierst?

      • Weißt Du ich habe einen kleinen schreckhaften Kater den lasse ich nicht alleine, von daher bleib ich hier. Letztes Jahr hab ich mich einfach ins Bett gelegt, das war ok. Für mich fühlt sich das geballer nicht gut an – erinnert mich manchmal an Krieg.
        Ich denke ich werd schon ein bisschen traurig sein wieder hier allein zu sein aber den restlichen Abend mache ich mir auch gemütlich. Meine Freundinnen sind auch alle bei Ihrem Kindern, sonst wäre vielleicht jemand hier..
        Ich werde Karten legen und ne Suppe kochen… und so ;-) und nochmal Rückblick halten auf ein schweres Jahr in der starken Hoffnung das es nun besser wird.

      • Hallo Felsenfein,
        Wie hast Du Silvester verbracht?
        Ich hoffe, Du bist gut gerutscht!
        Alles Liebe für 2015!

      • Das is ja süß das Du nachfragst. Ich bin früh ins Bett mit Buch. Mir war irgendwie nicht gut. Und ich hatte dann auch das große Heulen nach der Knallerei…seufz
        Aber nu is es geschafft und ich hoffe und wünsche mir sehr das nächstes Sylvester besser wird.

      • Das ganze Jahr wird besser. Im Theater ist es so: Generalprobe schlecht, Premiere spitze.
        Silvester war die Generalprobe.

      • ahhhh, ja super Gedanke. Nach den Rauhnächten zu urteilen wird nämlich nicht so dolle weil es mir die ganze Zeit nicht gut ging, aber so gesehen, YES!! ThankX a lot

  3. Mmm…das ist eigentlich ne gute Einstellung. Ich glaube, dass es nichts gibt, nach dem man sich genau so oft sehnt wie man es verflucht. :)

  4. Ich werde auch gerade wieder zum Single, aber allein sein als Single oder allein sein in einer Beziehung – dann Single. ICh stimme felsenfein zu, in Beziehungen ist es schwierig, bei sich zu bleiben…Ich denke allein oder zu zweit ist man für sein Glück selbst verantwortlich, soweit man das beeinflussen kann ;)

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