Im Prinzip liegt es nicht an ihm. Sondern immer nur an uns. Wir spielen die Zweitbesetzung, weil wir es zulassen.
Da ist dieser Typ, der uns immer an der langen Leine hält, um in Abständen von zwei Monaten einen Happen auszuwerfen, einen Köder. Und wir fallen jedes Mal drauf rein. Haben wir ihn fast vergessen, meldet er sich. Als wüsste er, dass er fünf Minuten später nicht mehr auf dem Radar gewesen wäre. Der Happen: ein Abendessen im Ruben y Carla, deinem Lieblingsrestaurant, morgen.
SPOILER: Ihr werdet NIIIIEEEMALS zueinander finden. Auch nicht bei diesem Dinner. Niemals.
Du bist seine Tür zur freien Welt. Es reicht ihm, sie manchmal einen Spalt zu öffnen, stehst du noch da, macht er sie wieder zu. Sonst bekommt er noch einen Zug. Du bist ’ne Wucht, er hat Angst, dass du ihn umhaust. Zu wissen, dass er ja könnte, wenn er wollte, genügt ihm vollkommen. Dann schnell zurück in die Komfort-Zone. Einkuscheln in den Resten seiner löchrigen Beziehung. So ganz erwärmt sie sein Herz nicht mehr, das mit dir ist ihm aber zu heiß.
Ihr geht essen, mit jedem Glas verliebst du dich mehr. Nicht in ihn, sondern in das, was er dir von sich zeigt. In das, was du dir vorstellst, wie es mit ihm sein könnte.
Der Nachtisch schmeckt bitter. Du schaust einen Film. Er ist der Bildschirm, auf dem das abläuft, was sich in deinen Augen spiegelt. Du schaust noch ein bisschen hin. Träumst. „The End“ wird nicht eher dastehen, bevor du ausschaltest, die Augen schließt. Einatmest, ausatmest, die Augen wieder öffnest, gehst.
Und das ist der erste Auftritt in deinem eigenen Film. Erstbesetzung. Klappe, die erste! Szenen-Applaus.
So wahre Worte! Und schön geschrieben!
😍 Danke!
Ja, wirklich Klasse geschrieben. Ich kenne dieses Gefühl.