Männer haben es nicht leicht. Sie können es Frauen einfach nicht recht machen. Das fängt schon beim Kennenlernen an.
Typ 1: Er kommuniziert zu wenig. Seine Angebetete ist eine Freundin von mir. Sie wird aus ihm nicht schlau. Zu wenig Input. Frauen brauchen Stoff. Worte zum Analysieren, aus denen man lesen kann: ER MAG MICH.
Nach dem Kinoabend meldet sich dieser Typ aber nicht mehr. Kein „Schön war’s“, kein „Bist du gut nach Hause gekommen?“ Auch eine Woche später will er nicht wissen, wie es ihr geht. „Ich könnte tot sein“, sagt sie theatralisch. „Ich bin ihm so was von egal“, folgert sie.
Typ 2: Er gibt Vollgas und macht sich dadurch so was von unattraktiv. Ja, auch Frauen sind Jäger. Zu easy ist zu langweilig. Wir wissen doch immer erst, was wir wollen, wenn es unerreichbar scheint. Wir wollen die Trophäe. Typ 2 wirkt aber eher wie ein Trostpreis. Notlösung. Wenn keiner will: Der wird immer noch da sein. Diesen Kerl datet gerade eine andere Freundin von mir.
Und ja, ich kenne diese Männer auch. Ich wette, jeder tut das.
Ich sage zu der Freundin mit Typ 2: „Weißt du, wenn es der Richtige wäre, würdest du dich geschmeichelt fühlen, dass er dir alle halbe Stunde sagt, dass er dich mag. Dass du die EINE bist.“ Sie trocken: „Nee, der Richtige würde so ’nen Stuss gar nicht schreiben. Ich würde merken, dass er mich mag, ohne dass er es andauernd erwähnen muss.“
Zu viel ist zu wenig und zu wenig ist zu viel. Das soll mal noch einer verstehen.
Vielleicht sollten meine beiden Freundinnen einfach die Männer tauschen. Die mit Typ 2 würde eindeutig besser zu Typ 1 passen.
Ich kenn die Situation. Egal welches Kompliment ich mache, ich benutze immer die falschen Wörter. Früher, als ich noch als Frau gelebt habe, war das leichter.