Uups, i dit it again.
Okay. Einer ist dann doch ganz süß. Ich bin wieder auf Tinder unterwegs.
Ich gebe ihm eine Chance. Er heißt Sven, 32, ist nur zwei Kilometer entfernt. So nah als säßen wir schon nebeneinander an einer Bar.
„Obwohl ich dich schon geliket habe, wurdest du mir immer wieder angezeigt. Das ist doch ein Zeichen, dass wir uns treffen sollten, oder?“, fragt Sven.
Ich will daran glauben, denn der Grafiker aus Kreuzberg sieht sehr sympathisch aus. Normal einfach. Keine Katzenfotos, nix Oberkörperfei im Schnee, keine Selfies mit geliehenen Kindern, um den Oxytocinpiegel (Bindungshormon) der Frauen steigen zu lassen. Einfach herrlich normal. Zwei Augen, braune Haare, natürliches Lächeln.
Also schreiben wir uns. Kein: „Was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“, „Was machst du gerade?“, „Erzähl doch mal was über dich!“. Denn das wollen wir uns ja face-to-face sagen. Die Gespräche laufen so ab:
Ich, Samstag; „Dienstag?“
Er, Mittwoch: „Oh sorry, jetzt erst gesehen. „Donnerstag?“
Ich, Mittwoch: ____
Er, Freitag: „Hey, tut mir echt leid. Ich will es wieder gut machen.“
Ich, Montag: „Ja, ok. Sag an.“
Er, Dienstag: „Morgen.“
Ich, Dienstag: „Ok, wann und wo?“
Er, Dienstag: ____
Er, Mittwoch: ____
Er, bis heute: ____
Oh, jetzt kommt was: „Liebe Evelyn, nimm’s mir nicht übel, aber mir wird das gerade alles ein bißchen zu viel. Wenn du magst, melde ich mich einfach bei Gelegenheit bei dir. Hab‘ einen tollen Tag.“
Dahinter noch ein fettes, rotes Herz. ❤️.
Liebe.
Jaja…