Diese Neujahrsvorsätze könnt ihr gleich wieder knicken 

 

Ommm… mehr Yoga, Leute!


Pflanzen statt Tiere essen. Sowieso weniger essen. Nur Bio und Öko. Nicht mehr so viel Kaffee trinken. Und wenn, nur mit Sojamilch. Wegen besserer Haut. Und besserem Gewissen wegen der vielen Veganer.
Mehr schlafen. Mit vorher aufgetragener Augencreme. Endlich anfangen sie überhaupt zu nutzen. Muss man ab 30. Steht überall. Muss.

Jeden Sonnabend Wohnungsputz. Auch die Fliesen im Bad. Alte Kleider entsorgen. Und Altpapier. Zweimal die Woche Yoga machen. Nein, dreimal. Weniger Alkohol. Öfter an die frische Luft gehen. Meine Eltern anrufen. Sowieso öfter mit ihnen telefonieren. Und mit Freunden. Kontakte aufrecht erhalten. Freundlicher sein. Passanten anlächeln, ihnen einen Guten Tag wünschen, auch wenn sie ihn nicht haben wollen. Dann eben nicht. Trotzdem weiter lächeln.

Hohe Schuhe statt flacher tragen. Auch wenn sie unbequem sind. Ich muss mich endlich wie eine erwachsene Frau verhalten. Lady statt Teenie.

Aber Omi bin ich auch noch nicht. Also: häufiger mit Inna und Alina durch die Clubs ziehen statt mit Ben&Jerrys auf der Couch versacken. Aus den Puschen rein ins Nachtleben.

Dann muss ich aber das Alkohol-Verbot brechen. Und Yoga am Morgen fällt aus. Und ich brauche Kaffee. Viel. Mit richtiger Milch. Kuhmilch. Und was Ordentliches zu essen muss bei einem Kater her. Burger. Mit Rindfleisch.

Hauptsache, ich vergesse nachts nicht die Augencreme aufzutragen. Dann sieht man mir meine Kettenreaktion aus gebrochenen Neujahrsvorsätzen nicht an.

Ein Punkt noch: verlieben wäre toll! Aber das ist ja hier leider kein Wunschzettel. Weihnachten ist längst vorbei.

Die Liebe erklärt in Zahlen

  

21 Tage sind vergangen, 23 Stunden, 30 Minuten und 17 Sekunden, seitdem ich ihn wiedergesehen habe. Das 1. Wiedersehen mit dem Ex.

60 Herzschläge pro Minute wurden zu 120, als ich in seine Augen geschaut habe. 4444 Endorphine wurden ausgeschüttet, als ich 3 kleine Lachfalten um seine Augen zählte.

Seitdem warte ich auf den 1 Anruf. Den 1 Anruf, der aus 1 Ende 1 Neuanfang macht. Aus 2 eine 1. 1 Nachricht tut es auch.

In meiner Wartezeit poste ich 7 Instagram-Lächel-Selfies mit rot geschminkten Lippen, die sagen sollen, dass ich genau das nicht tue: warten. Rufe 4 mal meine Freundin und 3 mal meinen Papa an. Die können mir auch nicht helfen. Ich müsse weiter warten. Also poste ich. Foto Nummer 8. Diesmal Kussmund. Vielleicht sieht er es ja und gibt mir 1 Kuss zurück. Oder wenigstens 1 Like.

Ich halte mich selbst nicht mehr aus. Bevor ich mein 9. Foto mit Lana-del-Rey-Blick in sepia #melancholia hochlade, mache ich mir 200 Gramm Schokobrei. 850 Kalorien. Mist.

Ich laufe 5 Runden und bleibe danach 60 Minuten in der 35-Grad-Badewanne liegen. Höre in Dauerschleife „Call Me Maybe“ von Carly Rae Jepsen. Also ungefähr 325 mal. Auch nach dem 326. Mal hat er nicht angerufen. Nicht geschrieben.

Das Wiedersehen war doch nur 1 einziger kleiner Augenblick. Der 1 unendlich große Zahlen-Lawine ausgelöst hat. Dabei kann man Liebe doch gar nicht in Zahlen erklären. Dachte ich.

Ich spüle mir den Ohrwurm aus dem Gehörgang, steige aus der Wanne. Schaue nicht mehr auf mein Handy. Ganze 22 Minuten.

Solotänzer bekommen mehr Applaus – also tanzt!

Foto von Charles Yunck/ Lollapalooza mit Innasky

Zieht eure Turnschuhe an, dreht die Musik laut und tanzt durch euer Leben. Denn es gehört euch. Nur euch. Nur jetzt.

Vorhang auf, Spotlight an, Bühne frei: Hier kommt ihr, die Solotänzer.

Wartet nicht, bis jemand eure Hand nimmt, euch auf die Tanzfläche zieht und den Takt vorgibt. Denn ihr habt doch euren eigenen.

Und der geht mal schnell, mal langsam. So, wie ihr es eben wollt. Und vor allem hört er nie auf.

Also werft die Arme in die Luft, denn sie sind frei. Springt und habt keine Angst zu fallen, denn ihr könnt euch ja auf euch verlassen. Schließt die Augen, dreht euch, bis euch schwindelig wird.

Foto von Charles Yunck/ Lollapalooza mit Innasky

 

Tanzt, tanzt, tanzt auf eurer Musik durch euer Leben.

Und dann spürt ihr: Ihr seid niemals allein, wenn ihr tanzt. Ihr seid die Solotänzer. Einzig allein ist der Applaus, der nur euch gehört.

Und der jetzt den alten Takt durchbricht. Augen auf: da kommen sie alle. Reichen euch die Hände. Denn jetzt wollen sie alle mit euch tanzen, weil ihr so glücklich ausseht. Und das wollen sie ja auch. Glücklich sein.

Aber das geht nicht, wir sind doch Solotänzer und haben uns gerade erst daran gewöhnt. An Scheinwerfer und Applaus.

Wir drehen weiter unsere Pirouetten. Alleine. Denn dazu brauchen wir beide Hände.

Wir schließen die Augen, strecken die Arme aus, und drehen uns, bis uns schwindlig wird. Zu unserer Musik.


Foto von Charles Yunck/ Lollapalooza mit Innasky

Ist das nicht schön? Nein, das ist Liebe

 

Man wartet auf diesen einen Moment, und ist er dann da, ist er ganz anders als man sich ihn inmer vorgestellt hatte


Tausendmal habe ich mir ausgemalt, wie es wohl sein wird.Wie es wohl sein wird, wenn ich dich wiedersehe.
Wann wird es sein? Wo wird es sein? Wie wird es sein?

Ich werde dir sagen, dass du mir mein kleines Herz gebrochen hast. Ich werde dich verfluchen, dass du mich einfach hast liegenlassen, als es mir schlecht ging. Als ich kaputt war, wie ein Spielzeug, das nicht mehr funktioniert. Dabei hätten es neue Batterien getan. Aber du wählst gleich die neue Frau. Ist einfacher.

Oder ich werde nichts sagen, die Kühle mimen, dich keines Blickes würdigen, dir bloß nicht zeigen, dass ich dir je die Macht gegeben habe, mich zu verletzen. Ich will die Stärkere sein. Wenigstens dann, in diesem Moment.

Da ist er. Jetzt: der Moment. Und alles ist anders als gedacht. Unvorhergesehen. Unvorbereitet.

Und? Einfach nur schön.

Du stehst vor mir. Und wir beide lachen. Herzlich, herzhaft. Und alles ist gut. Alles ist so, wie es früher war, wie es immer hätte sein sollen. Du hast die Gabe, dass ich mich gut fühle. Ich mich durch dich so sehr wie ich selbst fühle, dass ich mich kaum wiedererkenne.

Jetzt, in diesem Moment. Da fühle ich mich wieder stark. Durch dich. Einfach dadurch, dass du mich ansiehst, ich dich ansehe, ich deine kleinen Lachfalten zähle, ich mich freue, dass du dich freust. Weil du mich gerade anblickst. Jetzt, in diesem Moment.

Ist das nicht schön?

Und ist das nicht Glück? Nein, besser noch, das ist Liebe. Das bist du. Und ich. Wir eben. So einfach. Einfach schön. Jetzt, in diesem Moment. Wenigstens das.

Don´t cry for us, Argentina!

 

Slánite! Im Hintergrund machen sich die Argentinier schon warm für das Spiel gegen Deutschland

 

Es war doch nur ein Abend. Es war doch nur ein Flirt. Vier Frauen in Dublin. Was wir wollten: Guinness mit Iren. Was wir fanden: Jägermeister mit Argentiniern.

Keine roten Haare. Dafür sieben gut gebaute Rugbyspieler. In diesem einen Pub. Lasset das Spiel beginnen. Erste Runde, erster Argentinier.

Erste Anmache: „You look like Claudia Schiffer. I love german women.“

Wir sind 30. Und Claudia Schiffer? Na gut, hübsch, Model, aber: doppelt so alt. Abgang.

Argentinien gibt nicht so schnell auf. Kommt zurück, mit Verstärkung.

Zweite Runde, zwei Argentinier. Der zweite trägt einen Ehering. „Kiss me, I’m Irish!“, versucht er es. „Hey, du bist ja verheiratet!“ Ups. Schnell noch einen Jägermeister. Abgang.

Ein Argentinier gibt nicht auf, zwei erst recht nicht. Sie kommen zurück, dritte Runde. Jetzt sind es schon fünf aus Buenos Aires. Dafür ein Ehering weniger. Na dann: Buenas noches!

„Warst du eben nicht noch verheiratet? Wo ist dein Ring? Wo ist deine Frau?“ „Ähm, leben getrennt. War Zeit, den Ring abzunehmen.“ Mhmm. Neue Masche ohne Ring: Kiss me, I’m Single! Sieben Argentinier tänzeln um vier deutsche Frauen.

Vierte Runde, fünfte Runde, sechste Runde. Kein Abgang. Diesmal bleiben sie. Alle. Wir sehen immer weniger Eheringe und immer mehr Jägermeister. Sláinte! Oder Salud! Oder Prost!

„Germany, i love you!! And your Jägermeister.“ Danke. Aber jetzt müssen wir gehen. „But you look better than Claudia Schiffer!“

Abgang. Argentinien verliert. Gegen Deutschland. Schon wieder. „Don’t cry for us, Argentina.“ Es war doch nur ein Spiel. Es war doch nur ein Abend. Es war doch nur ein Flirt. In diesem einen Pub in Dublin.

Ich habe einen Pirat geküsst

Die Männer steigen mir im Thailand-Urlaub ganz schön zu Kopf. Hier die Top 4 meiner Urlaubsflirts


Ich war gerade in Thailand. Und von jeder Reise bringt man ja etwas mit. Sand in den Schuhen, Sonnenbrand auf der Nase, aber vor allem: Männergeschichten!

Und jede ist anders, Geschmackssache. Meine Top vier diesmal.

1) Der Weltenbummler: Spanier, Mitte 20, kommt gerade aus Singapur, will weiter nach Australien.

Schnell versuche ich noch in seinen Backpacker-Rucksack zu springen. Nimm mich mit, mit, mit! Auf zu neuen Abenteuern! Doch da ist er schon los. Ohne mich.

Bye, bye.

2) Der Gönner: Amerikaner, Mitte 40, mittelattraktiv bis gar nicht attraktiv.

Ist beruflich hier. Erfolgreich. Busy business. Was kostet die Welt, ich kauf sie mir. Und da er einsam ist, auch mir.

Taxifahrt für einen Euro? Come on, ich kaufe dir das ganze Taxi.

Ach, ich gehe doch lieber zu Fuß.

3) Der Pirat: Ohne Herkunft, ohne Alter, sieht heiß aus.

Ich habe geträumt von dir, und jetzt sitzt du wirklich neben mir.

Johnny Depp, die Sterne und das Meer.

Und ich verfluche die Karibik, ähm Thailand, denn in meinen Träumen hat er nur mich geküsst, aufgewacht, die Realität sieht anders aus. Ich setze meine Segel.

AHOI!

4) Der Yoga-Lehrer: ist alternativ auch Surflehrer oder Tauchlehrer. Hauptsache: 1, 2, 3 oberkörperfrei!

Seine Masche? Keine. Wo keine Kleidung, da kann auch keine Masche fallen.

Nach der Yoga-Hour kommt die Happy Hour. Nach drei Mai Tais mit verschwommenem Blick zähle ich seine Bauchmuskeln. Es sind tatsächlich sechs. Jetzt 12. Alles doppelt.

Er greift der Schwedin an den Hintern, fragt die Französin, ob sie die letzte Runde zahlt, kein Geld mehr.

Das ist nicht das einzige, was ihm außer einem Shirt fehlt.

Zur After Hour kommt es nicht. Diese Nacht schläft er alleine in seiner Hängematte. Karma, Baby.

Ich bin eine arme Wurst, ein Veggie-Würstchen!

 

Swing life away. Auf Ko Lipe


Ich ärgere mich. Ich ärgere mich den ganzen Tag. Und das schon die ganze Woche. Und wenn ich ehrlich bin, schon den ganzen Monat.

Deshalb: Ich stehe auf, verschlafen. Schon wieder. Ich bringe den Müll runter, die Tüte platzt, schon wieder. Ich verpasse den Bus, der zweite kommt nicht, schon wieder.

AAAARRRGH!

Ich motiviere mich: „Ein Tag, an dem du nicht gemeckert hast, ist ein verlorener Tag.“ Und weiter geht’s.

ÄRGERNÄRGERNÄRGERN. Meckernmeckernmeckern.

Kaffee fällt hin, alles dreckig, Tasse kaputt. Mist! Überstunden, Treffen geplatzt.

Im Fitnessstudio schafft eine so locker viel mehr Sit-Ups als ich, meine Kollegin trägt das gleiche Outfit, mein Nagellack ist in der Drogerie ausverkauft und meine Lieblingswurst bei Kaiser’s musste im Kühlregal einem Vegan-Aufstrich weichen. VEGAN-AUFSTRICH! Was geht bloß schief in meinem Leben?

Ich bin echt eine arme Wurst. Nein, schlimmer: ein Veggie-Würstchen!

Ich komme gar nicht damit nach mich zu ärgern. Das ärgert mich noch mehr. Und wisst ihr was? Darüber freue ich mich. Sehr.

Es gibt doch in Wahrheit nichts Schöneres als über Unwichtiges zu nöhlen. Denn das heißt: es geht einem gerade verdammt gut.

Kein Liebeskummer.

Ich freue mich schon fast darauf, wenn morgen der M29er wieder nicht kommt.

Wenn weiter nüscht is.

Es ist grad alles ganz schön okay. Mehr brauch‘ ich doch nicht. Oder?