
Bye bye, L.A.
Ich höre jetzt auf. Mit dem ganzen Abschiedsschmerz. Ich bin wieder hier. Nix L.A.–BERLIN.
Bestandsaufnahme. Was hat sich geändert? Ich war fast sechs Monate weg.
NICHTS. Aber ich sehe die Welt mit anderen Augen.
Die Menschen auf der Straße sind noch genauso unfreundlich wie vorher. Schlagen einem die Tür vom KaDeWe vor der Nase zu, sagen nicht „Hallo“, wenn du ihren Laden betrittst, sagen erst recht nicht „Tschüs“, wenn du ihn, ohne etwas gekauft zu haben, wieder verlässt.
Was mir in den USA manchmal auf die Nerven ging, vermisse ich hier. Klar, man muss mit der Kundin nicht gleich die Handynummer austauschen und sich auf einen Smoothie treffen. Der Taxifahrer muss einem nicht von seiner dritten Scheidung erzählen und bei der nächtlichen Fahrt auf dem Sunset Boulevard über die Liebe philosophieren. Aber ein kleines „Hallo“, gepaart mit einem Lächeln, wäre so nice. Nicht nur für mich, auch für die betreffende Person. Lächeln hebt die Laune. So was von.

I’m outta here
Aber ich will ja nicht in Erinnerungen schwelgen. Ich höre ja auf. Mit dem ganzen Abschiedsschmerz.
Ich sage nur, BERLIN, ein bisschen Liebe würde dir ganz gut stehen.
Ich möchte nicht morgens um acht über Ekellachen in die U-Bahn in der Warschauer steigen. Und nein, ich möchte keine Drogen kaufen. Ein kleines Lächeln, ein bisschen mehr Liebe, ein Sonnenstrahl – und die Warschauer würde zum Sunset werden.
Na ja o.k., zumindest wäre es hier dann nicht mehr ganz so grau. Ansonsten ist Berlin ja ziemlich okay.
Ich fange jetzt mal an zu lächeln und sage allen freundlich „Hallo“.

Hello, Berlin