Ihr Freunde seid meine wahre Liebe

 Ich weiß jetzt, warum das alles passiert. Dieses Verlieben und Entlieben, dieses Anziehen und Ausziehen, um dann einzuziehen und dann doch wieder auszuziehen.
Wisst ihr noch? Dieses erste Date, zu dem ich nicht gehen wollte, weil mir so schlecht war. Das Herz pochte so schnell, dass ich Vorfreude mit Übelkeit verwechselt habe. Und dann war ich da, und es war einfach wunderbar. Und euch habe ich am Abend davon erzählt. Euch, meinen Freundinnen, weil ich euch ja immer sofort alles erzähle, was in meinem Leben passiert, oder eben genau nicht passiert.
Und erst dann am Telefon habe ich realisiert, dass es wirklich gerade passiert ist. Und dass er mich wirklich mag.

Naja, und dann kam aber doch alles anders. Zwei Wochen später. Er müsse nachdenken. Irgendwie ginge ihm das jetzt doch ganz schön schnell. Mit uns. Irgendwie hätte er auch eigentlich noch ‘ne Freundin.

Auch dafür hattet ihr am Telefon dann eine Erklärung. Wäre es eine Konferenzschaltung gewesen, hätte ich aus drei Bundesländern acht Stimmen im Kanon zischen hören: Was für ein Honk! Eigentlich habt ihr ein anderes Wort benutzt. Mit einem schönen Zischlaut, das ich jetzt noch höre. Will ich hier aber nicht verwenden. Aber hat geholfen. Ich habe gelacht statt geweint.

Und dann war der Typ auch schon abgehakt. Und der nächste kam. Ging. So geht es weiter.

Aber ihr, ihr seid immer da. So lange schon. Wenn auch zum Teil so weit entfernt. Immer da. Meine Freundinnen.

Ich weiß jetzt, warum das alles passiert. Damit wir uns von all den Losern und Lovern erzählen können. Sonst wäre es auch ganz schön langweilig. Ohne die. Aber vor allem ohne euch.

Diese eine Liebe gibt es nicht – sondern mehrere!

  

Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust…

Louise und Tom haben sich im Auslandssemester in Sevilla kennengelernt. Er hat eine Freundin, die auf ihn in Düsseldorf wartete.

Also ging er zurück zu ihr. Aber an Louise aus Berlin denkt er heute noch dann und wann und fragt sich, wie es wohl gewesen wäre. Mit ihr. Louise.

Tom liebt zwei Frauen. Die, mit der er so viele gemeinsame Erinnerungen und die Zwei-Zimmer-Wohnung am Rhein teilt. Und die, die ihm sechs Monate lang immer ein bisschen zu viel Sangria in den Pappbecher auf den WG-Partys einschenkte, während sie gekichert hat.

Die, der er immer ein bisschen zu lange in die Augen geschaut hat. Aber am Ende teilten sie sich nur den letzten Schluck aus ihrem Becher.

Louise hat seitdem mit Thomas, Nils und Stefan Sangria getrunken. Auf WG-Partys in Berlin. Sie hat viel gekichert. Mit Stefan hat sie auch Kaffee, Milch und Orangensaft getrunken. Denn er zog bei ihr ein. Sie liebte, dass er immer für sie da war. Sie auch für ihn. Sie waren ein Team. Dann war es vorbei.

Deshalb teilt sie ihr Becherchen wieder mit anderen.

Sie muss an Tom denken.

Louise weiß: Nie mehr hat der Sangria so gut geschmeckt wie damals in einer der Fünf-Quadratmeter-Küchen zwischen gestapeltem Geschirr und leeren Weinflaschen in Sevilla.

Sie trinkt jetzt Bier. Und das aus Flaschen. Sie geht auf keine WG-Partys mehr. Aber in Bars.

Letzte Woche hat sie Pierre kennengelernt. Witzig. Direkt. Frech. Er ist toll. Sie mag ihn. Obwohl er so gar nicht wie
Tom ist. Oder gerade deswegen.

Zumindest sieht sie ihn immer einen Moment zu lange an.

 

IMG_5791-0

Hört auf, Liebe mit Schmerz zu verwechseln

 
Wir müssen endlich aufhören, Liebe mit Schmerz zu verwechseln.
Da ist diese eine Frau. Sie ist verliebt. Sagt sie. Seit vier Jahren nur ein Thema und diese vier Buchstaben. Paul.

Irre: Sie kann den Namen noch vier weitere Jahre erwähnen. Diese vier Buchstaben werden ihr Leben nicht ausfüllen.

Aber sie wartet. Auf ihn. Weil er es ist. Weil nur er sie so glücklich machen kann. Sagt sie.

Weil nur er sie so unglücklich machen kann. Sagt sie nicht.

Sie definiert Liebe über das, was sie nicht hat.

On-off. Wie ein Lichtschalter. Sie sind ein Paar, getrennt, wieder zusammen. Getrennt.

Wenn er nicht da ist, ist seine Abwesenheit so anwesend, dass es wehtut. So sehr. Sie misst Liebe in Schmerzen.

On-off, auf-ab. Diese extreme Gefühlswelt. Dieses Loch, wenn er nicht da ist und sie fällt. Dieser Fallschirm, wenn er zurückkommt und sie auffängt. Die Beziehung ist ein Drahtseilakt. Und sie ist die Tänzerin mit zittrigen Knien.

On-off. Seit vier Jahren wird das, was beide Liebe nennen, wie ein Lichtschalter umgelegt. An, aus. An, aus. Licht wirkt heller, wenn es die komplette Dunkelheit durchbricht.

Das ist keine Liebe, sondern Verschwendung. Es raubt ihr so viel Energie, bis sie gar nicht mehr anders kann, als das Liebe zu nennen. Denn sie kennt nichts anderes. Und irgendetwas muss es ja geben.

Also macht sie weiter. Sie will sich nicht eingestehen, dass die letzten Jahre verlorene Mühe waren, also knipst sie noch mal an. On.


Aber das Spotlight bleibt aus. Und sie fällt. Ohne Netz und doppelten Boden.

Liebeskummer ein asiatischer Arthouse-Film. Lang, unbegreiflich und plötzlich vorbei

  

Es ist aus und vorbei. Der schlimmste Satz. Denn das heißt, dass die Liebe gescheitert ist. The End. Du und ich gibt es nur noch im Singular. Das Wir zerspringt in seine Ursprungsform. Du und ich. Und auf einmal so vollkommen unvollkommen.

Liebeskummer.

Wir bleiben lange liegen, weil wir befürchten, alleine nicht mehr stehen zu können. Aber zum Glück gibt es da viele, die einem aufhelfen. Und irgendwann stehen wir wieder. Erst gebückt, dann kerzengerade. Jetzt sind wir Ballerina.

Wer über spitze Steine stolperte, kann irgendwann auf Vulkanen tanzen.

Super Spruch, um ihn auf Facebook zu teilen. Stimmt ja eh nicht. Dachte ich. Bis zu diesem Moment: Es ist aus und vorbei. Wie Beziehungen enden, endet auch Liebeskummer. Das weiß ich jetzt. Also glaubt mir.

Liebes-Aus: Peng, peng, schneller Schnitt à la Til-Schweiger-Filme. Schuss. Getroffen. Mindestens ein Verletzter. Kommt an. Braucht keine Untertitel.
Liebeskummer-Aus: Langsam in Slow Motion, zu lange Kamerafahrten ohne Schnitt. Man denkt: Passiert nix. Stimmt. Und auf einmal läuft der Abspann. Es ist einfach vorbei. Inhalt immer noch nicht verstanden. Aber egal. Denn: The End. VORBEI!

Schlussmachen ist ein Schweiger-„Tatort“. Brutal und schnell. Liebeskummer ein asiatischer Arthouse-Film ohne Untertitel. Lang und unbegreiflich. Beides quälend.

Wir liegen eines Abends im Bett und zwischen all den Gedanken taucht sein Name auf. Keine Trauer, keine Wut. Nichts. Nur diese sechs Buchstaben. Der Titel eines alten Liebesfilms. Klassiker. Zu oft gesehen.

Ich lese den Abspann in Schwarz-Weiß. The End. Es ist aus und vorbei.

Ich bin Single und will keine Dates. Ist das denn so schlimm?

IMG_1732

Zwei Bier am Strand: gerne. Aber bitte am echten Strand mit echtem Kerl. Danke

„Komm, gib‘ ihm doch eine Chance. Du kannst nicht jeden abwehren.“ Dann tanzte sie mit ihm. Er lachte. Und sie sah. Und zwar, dass er keine Zähne im Mund hatte.

Hello Real World. Die Single-Welt.

Diese Karnevals-Anekdote hat mir eine Freundin erzählt. Aber ich fühlte mich beim Zuhören, als sei ich die Zu-Verkuppelnde gewesen. Denn: zu oft schon erlebt. Bei Blind-Dates. Bei mir waren es nicht die Zähne, sondern das, was dazwischen durchkam: Bullshit. Seine Sätze, so zusammenhangslos wie die Kombi der Location (City-Strandbar mit Cocktails aus Plastikbechern) mit seinem Outfit (Lederhosen).

Ich will einfach keine Dates. Erst recht keine Blind-Dates. Heißen die so, weil man am Besten mit verbunden Augen dahin geht? Dann sieht man die Nicht-Zähne nicht. Jetzt durchschaue ich allmählich die Dating-Welt. Mit geschlossenen Augen.

Ist es schlimm, Single zu sein und niemanden kennenlernen zu wollen? Jedenfalls nicht forciert. Ich komme mir oft vor, als würde ich meiner Rolle als Single nicht gerecht werden. Als würde von mir erwartet, immer auf der Suche zu sein. Als würde ich den Pärchen vor den Kopf stoßen, da ich mich als Einzelperson vollkommen fühle. Verrückt.

Ich meine, wenn der Richtige vor mir steht, werde ich schon freundlich „Hello“ sagen. Wie Adele. Und er wird fragen: „Is it me you’re looking for?“ Wie Lionel Richie. Und ich werde antworten: „Jepp.“ Er wird mich mit mindestens 26 Zähnen anlächeln, keine Lederhosen tragen.

Und vielleicht sind wir an einem Strand. Einem echten. Hello Dreamworld.

IMG_1989

Valentinstag gehört nicht nur den Pärchen – Liebe ist für alle da!

Feiert, denn heute ist Valentinstag!

Du und Du und Du! Ja, auch Du.

Wie, Du bist nicht vergeben, hast also keinen, der Dir etwas schenkt? Du hast doch Dich. Schenk‘ Dir selbst was. Mehr Schoko-Herzen für Dich allein.

Valentinstag ist doch der Tag der Liebe. Und die ist überall. Und für jeden da. Ihr müsst nur genau hinsehen. Wer sie nur in einem Partner sucht, wird sie wohl niemals finden, die Liebe.

Und das wäre doch schade.

Ich habe Elena-Katharina Sohn getroffen. Als ihr Liebster gegangen ist, ist die Liebe gekommen. Kein neuer Mann. Nein, sie hat die Liebe in einem neuen Job gefunden, und die Liebeskummeragentur „Die Liebeskümmerer“ gegründet.

Ich finde, wir machen unser Glück viel zu sehr abhängig von anderen Menschen. Dabei können wir uns doch so herrlich selbst genügen. Wir haben zwei Beine und zwei Augen. Zwei Ohren und eine Nase.

Also gehen wir los und schauen und hören uns die Welt an. Und sehen den Bruder, den wir eh viel öfter in der Schweiz besuchen wollten. Die Freundin, die uns schon so oft in die USA eingeladen hat. Und unterschätzt neue Gerüche und Geräusche nicht! Sie können so glücklich machen. Also Ohren auch auf, und durchatmen.

An alle Singles: Esst heute bester Laune alle Schoko-Herzen allein auf! Und ihr Pärchen müsst eben teilen.

Heute ist kein Tag der Pärchen, sondern ein Tag der Liebe. Also liebt. Am besten euch selbst.

Der Valentinstag gehört uns allen.

Was ist Liebe?

Leute, es ist soweit. 

Über ein Jahr lang habe ich die Liebe gesucht. Herausgekommen ist ein achtteiliges Multimedia-Projekt, das in den nächsten Tagen in BILD, auf www.bild.de und in der B.Z. Am Sonntag erscheinen soll.

Spread the love und zählt mit mir den Countdown zum Valentinstag.

Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das, was euch bald erwartet.