Läuft bei uns

Cousin in der Stadt.
– Hey Yannick, lass uns was essen gehen.

IMG_7061.JPGVorher

20 Uhr: Dudu
– Der Kellner ist echt süß. Komm, wir geben ihm meine Nummer.
– Mach doch.
– Trau mich nicht.
– Schisser.

Gekniffen, gegessen, gegangen.
Läuft nicht bei mir.

21.30 Uhr: Torstraße
– Hey, kuck mal, hier ist ‘ne Kneipe.
– Yannick, hier sind nur Kneipen.

Gefreut.

21.35 Uhr: Irgend eine Bar mit Franzosen
– Macht Ihr Gin Sour?
Ne comprend pas.
– Jetzt schon.
Zwei Gläser, lecker, leer.
Zweite Runde, leckr, ler.

Läuft jetzt bei uns.

23 Uhr: Kitty Cheng Bar
Ob die auch Gin Sour haben?
– Habt ihr Gin Sour?
Understood.
Leer.

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Nachher

00.30 Uhr: Zurück ins Dudu
Dem Typen doch die Nummer gegeben.
Hihi.

1.30 Uhr: The Pub, Hackescher Markt
Ich: Sprudel. Groß.
Yannick: Bier. Groß.
Läuft bei ihm.
Zweite Runde.

3.00 Uhr: Ritter Butzke
Schlange.
– Eigentlich hab’ ich Hunger.
– Auch.
– Die hätten eh keinen Gin Sour gehabt.
– Eben.

IMG_7060-0Dazwischen

3.40 Uhr: Oranienstraße
Pizza. Groß.
– Eigentlich bin ich müde.
Nicken.
Gegessen, gezahlt, gegangen.

12.20 Uhr: Nächster Morgen: Bett
Erste Whatsapp-Konversation mit meiner Tante, Yannicks Mama. Inklusive Tippfehler.

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12.50: Immer noch Bett
Zweite Whatsapp-Konversation.
– Eh Yannick, der Typ hat mir geschrieben!!

Läuft jetzt bei mir.

Keine Antwort. Wo ist Yannick?
Übergelaufen.
Wer seine Nummer an der Wall der Mall entdeckt, darf sie behalten. Und ihn.
Schneggche.

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Eine Ode an Whiskey-Cola

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„Einen Whiskey-Cola, bitte“, sagten wir beide zusammen und waren auch seitdem zusammen.
Bei unserer Begegnung waren wir uns einig, dass der starke Geschmack von Whiskey und das süße Blubbern der Cola die perfekte Mischung für den heutigen Abend ist. Einem ganz normalen Dienstag. In einer ganz normalen Kneipe. In der ich Dich traf.

Du kanntest die besten Zitate aus meinem Lieblingsfilm, ich die schönsten Zeilen aus Deinem Lieblingssong. Und während Du lautstark „Wozu brauch ich denn ‘ne Quittung?“ aus Soloalbum durch die schon leere Bar brülltest, wusste ich nicht, ob es an dem Schwips oder an Dir lag, dass ich nicht wollte, dass dieser Dienstag endet.
Darauf noch einen Whiskey-Cola.

Eine Woche später, gleicher Ort, gleiches Getränk. Alle meine Filmszenen waren mittlerweile nachgespielt, alle Deine Songtexte analysiert und zu Tode interpretiert.
Einen Monat später waren meine Lieblingsfilme Deine und Deine Lieblingslieder meine.
Darauf noch einen Whiskey-Cola.

Ein Jahr später haben wir auf unsere erste gemeinsame Wohnung angestoßen – zur Feier des Tages mit Whiskey pur.
Am nächsten Tag hatte ich einen Kater, und Du hast mich gesund gepflegt – mit Cola pur.

Vier Jahre später gibt es den ganz normalen Dienstag in der ganz normalen Kneipe mit Whiskey-Cola immer noch. Aber noch normaler sind die Abende auf der Couch geworden.
Nur mit Cola. Ohne Whiskey.
Denn beschwipst sind wir beide immer noch ein bisschen.

*28.07.2009*