Casual. Oberflächlich. Locker. So ist hier alles in L.A.. Hab‘ ich ja erzählt.
Alle leben im Hier und Jetzt. Denken nicht an Morgen. So ist das vor allem beim Daten.
Nur ich bin nicht so. Das ist das Problem.
Also suche ich das Tiefe im Oberflächlichen – was bleibt mir anderes übrig – und werde tatsächlich fündig: Ich sollte einfach auch mehr L.A. werden. Im Hier und Jetzt leben. Genießen. Nicht an Morgen denken.
Es ist Abend. Also gehe ich aus.
1. Date. Essen im Soho-House. Das Treffen geht so schnell vorbei, dass es gleich schon wieder Morgen wird. Klappt super mit dem „im Hier und Jetzt leben“. Total genossen.
2. Date. Tanzen in der Doheny Bar. Es läuft Drake. „One dance“. Und dann wird es plötzlich Morgen. War es wirklich nur dieser eine Tanz? Schon wieder zu sehr im „Hier und jetzt gelebt“.
Living la vida locker. Ich bin sowas von L.A. jetzt.
3. Date. Brunchen am Sunset Boulevard. Die Sonne scheint. Ein toller Morgen bis zum Abend. Sonnenuntergang. Und ich denke schon an den nächsten Morgen.
4. Date Kino dann? Oder Strand? Oder ins „The Broad“-Museum?
Verdammt. Nix mehr casual, oberflächlich, locker. Ich bin in L.A., bin aber nicht L.A. Ich bin ich. Egal wo.
Ich denke im Hier und Jetzt doch wieder an Morgen und Übermorgen. Denn ich will, dass dieser Kerl dann immer noch da sein wird.
Ich schaue in den Kalender: Abflug nach Berlin Über-Über-Morgen. Timing. Einfach nicht mein Ding.
Hätte ich doch nur nicht zu sehr die Zeit vergessen.
Aber es war so schön.