Soll ich lachen oder weinen?
Vor einem Jahr erschien meine erste Kolumne in der B.Z. am Sonntag. Und was soll ich sagen, einen Kerl habe ich immer noch nicht. Schlimm?
„Als er gegangen ist, hat er mich mitgenommen. Nichts von mir ist übrig geblieben. Außer ein Stift und Papier. Deshalb schreibe ich.“
Das waren meine ersten Rosaroten Zeilen.
Stand jetzt: Er ist immer noch weg. Aber ich bin ein ganzes Stück weiter gekommen. Ohne ihn. Unterwegs in Dubai gestoppt, in Thailand gestrandet, die Wellen der Nordsee bezwungen, und dabei so viel mehr.
Und irgendwo zwischen dem dritten Felsen in Maya Bay und dem vierten Guinness in diesem einen Pub in Dublin habe ich mich selbst wieder gefunden. Klingt kitschig. Mega. Ich weiß. Aber ist wahr. Und schön.
Mit jedem Wort mehr, das ich hier geschrieben habe, ist er ein bisschen mehr verschwunden. Superschön. Und Sie lesen diese Wörter auch noch. Am schönsten.
Dafür danke. An euch. Und an euch. Die, die nicht Teil meines Lebens, aber Teil meiner Kolumne wurden. Die Kerle. Den Mützenmann, der die Grammatik nicht beherrscht, den Yoga-Lehrer, von dem man mehr als Downward Facing Dog lernen kann – wenn man will! Den, den wir nie beachtet haben. Und den, der noch kommen wird.
Vorhang auf. Für mehr ich, weniger er. Mehr Spaß, weniger Tränen. Rosarot statt blauschwarz.
Einen Kerl habe ich immer noch nicht. Egal.
„No boys, no cry“ heißt es doch.
Lachen oder weinen? Ich lache.